Album der Woche
Ein Schritt ins Erwachsenenleben: Beabadoobee – “This Is How Tomorrow Moves”
Es ist Zeit endlich erwachsen zu werden. Obwohl Beabadoobee zwar immer noch nicht ihre eigene Wäsche macht, hat sie inzwischen gelernt, was es heißt für sich selbst verantwortlich zu sein.
In ihrem unserem Album der Woche “This Is How Tomorrow Moves” adressiert die 24-Jährige ihre Gefühle und Probleme auf eine mehr nach innen gerichteter Art als zuvor. Das macht es zu ihrem bisher durchdachtesten Projekt. “This is how tomorrow moves” ist erfüllt von einer Notwendigkeit. Die Künstlerin selbst vergleicht das mit dem Gefühl dringend auf die Toilette zu müssen. Passend zum Thema des Erwachsenwerdens, stellt dieses Album auch Beabadoobees erste Zusammenarbeit mit einem anderen Produzenten als Langzeit Kollaborateur Jacob Bugden dar. Star Produzent Rick Ruben zeigte sich ebenfalls interessiert, nach einem Gespräch mit der Künstlerin. Was bei der Zusammenarbeit herauskam, ist ein von vorne bis hinten durchdachtes Album, voll mit den gewohnten paradiesischen Melodien und tiefst persönlichen Texten allerdings in einem Ausmaß, welches man von Beabadoobee bisher noch nicht gesehen hat und auf jeden Fall ein großer Schritt, nicht nur für ihr persönliches Leben, sondern auch für ihre professionelle Karriere.
Zu den Highlights des Albums gehört definitiv der Song Beaches. Entstanden in Rick Rubins Malibu Residenz während der Produktion des Albums. Der Song fühlt sich an, wie das Titellied einer kalifornischen Sitcom der frühen 2000er. Mit einer eingängigen nostalgischen Gitarrenmelodie “Days blend to one when im on the right beaches” sagt Beabadoobee und genauso schnell vergeht die Zeit auch beim Hören des Songs.
Deutlich reservierter hingegen, dennoch keineswegs minderwertig ist “Girl Song”. Der emotionale Höhepunkt genau zur Mitte des Albums. Trotz des Titels beschreibt der Song ein Gefühl was nahezu allen Menschen egal welchen Geschlechts bekannt sein müsste. Geplagt zu sein von Unsicherheiten und Selbstzweifeln, Tag für Tag zu existieren, ohne zu wissen, wo man hingeht. “Day like no other, and just another bad day” singt die Künstlerin hier, begleitet von einem sanften melancholischen Piano. Ein besonderer Moment der Verbundenheit mit der Künstlerin, wie man ihn selten zu fühlen bekommt.
“This Is How It Went”, der finale Song des Albums handelt davon abzuschließen, Nicht nur mit dem Album, sondern spezifisch mit einer vergangenen Beziehung. Das Ganze bewältigt Beabadoobee hier mit süßer simpler akustischer Melodie und nahe gehendem Songtext. Und nun da alles abgeschlossen ist kann sie zuversichtlich und stolz in das Morgen gehen.