MTM22: Berufseinstieg
Mit Mut in die Medienbranche
Vor oder hinter der Kamera, Journalismus, Film und Fernsehen, Moderation oder Gaming. Die Medienbranche ist gigantisch, die Jobmöglichkeiten vielfältig und das Interesse bei jungen Leuten in dem Bereich zu arbeiten riesig.
Die 14-jährige Schülerin Pauline aus Holzkirchen möchte gerne in der Medienbranche Fuß fassen, deswegen ist sie heute hier: „Ich weiß noch nicht genau wo, aber Hauptsache Medien.“
In diesem Jahr gibt es für junge Leute wie Pauline eine eigene Career-Erlebnismesse auf den Medientagen, die sich „Media For You“ nennt. Unterschiedliche Arbeitgeber*innen haben Stände aufgebaut, wie beispielsweise die Sat1ProSieben Mediagroup oder Constantin Film. An verschiedenen Ständen können junge Menschen sich austauschen, ausprobieren und mit Insidern reden. Die Medienbranche muss auf Bewerberjagd gehen?
Für viele hört sich das absurd an, doch diese These hört man auf den Medientagen überall. „Früher konnte man zwischen den besten Talenten wählen, heute ist man froh, wenn man überhaupt noch jemanden findet,“ sagt Thorsten Schmiegel, Präsident der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien. Der Fachkräftemangel könnte das Wachstum der Medienbranche verlangsamen. Aus diesem Grund sponsert die BLM zusammen mit der bayerischen Staatskanzlei auch die Initiative „Start Into Media“. Diese soll jungen Erwachsenen beim Einstieg in die Medienbranche helfen.
Pauline ist eine von 1000 Schüler*innen, die dieses Jahr kostenlos auf die Medientage kommen dürfen und so ihre ersten Kontakte knüpfen können. Sie will hinter die Kulissen schauen und möglichst einen Praktikumsplatz mitnehmen. Hautnah können die jungen Leute mit Producer*innen, Moderator*innen oder Azubis reden.
Christopher hat es geschafft, mit 21 Jahren studiert er dual Produktionsmanagement Film und Fernsehen bei Constantin Film. Auf den Medientagen stellt er sich den Fragen von Besucher*innen und gibt wertvolle Insidertipps. Was er jungen Menschen raten würde?
„Mut haben! Das machen, was Spaß macht und ganz wichtig: Nicht unterkriegen lassen.“
Er selbst hat sich durch mehrere Praktika gekämpft und ein Jahr als Freelancer gearbeitet, bevor er das begehrte Studium ergattern konnte. Auf der einen Seite herrsche Personalnot, sagt er, auf der anderen Seite müssten Bewerber*innen aufpassen, bei welchen Firmen sie sich bewerben. Bei den Branchengiganten, wie Sat1Pro7 Media Group oder den öffentlich-rechtlichen stünden die Chancen, ohne Vorerfahrung ein Volo oder Praktikum zu bekommen immer noch sehr schlecht.
Sein Tipp: Ganz viele Bewerbungen schreiben und vor allem auch an kleine Firmen schicken. „Ich habe 15 Bewerbungen für meine erste Praktikumsstelle losgeschickt und nur eine Firma hat mich genommen.“
Aller Anfang ist also schwer und man darf sich keinesfalls zu schnell entmutigen lassen, auch muss man am Anfang mit einer eher mäßigen Bezahlung rechnen. „Für mein erstes Praktikum habe ich 500€ im Monat bekommen, das hat sich immer mehr verbessert je mehr Erfahrung ich hatte.“ Nach einem Jahr war Christopher Setrunner bei einer ZDF Serie und ist mit 800€ in der Woche nach Hause gekommen. Das Studium sei für ihn theoretisches Hintergrundwissen zu seiner gesammelten praktischen Erfahrung. Er strebe höhere Positionen an und brauche dafür ein Studium, außerdem beruhige es seine Mutter, sagt er lachend.
Es gibt unendlich viele Einstiegsmöglichkeiten in die Medienbranche, ob Studium, Ausbildung, Volo oder einfach machen, wie Christopher. Fest steht, dass die Medientage dieses Jahr für Interessierte eine gute Möglichkeit bieten, um sich zu connecten und den ersten Schritt in Richtung Traumjob zu machen. Für Schüler*innen gibt es bis Donnerstag noch die Möglichkeit kostenlos ein Ticket über die „Media for you“ Website zu bestellen und an den Medientagen teilzunehmen.