Sparen vs. Investment
Wie viel Geld steckt in deinem Sparschwein?
Nur etwa 48 Prozent der jungen Menschen sparen ihr Geld. Zu diesem Ergebnis kam eine Jugendstudie der MetallRente, die das Spar- und Vorsorgeverhalten von jungen Erwachsenen erfasst hat. Der Grund dafür ist das sinkende Vertrauen junger Menschen in eine faire Altersvorsorge.
Welche Möglichkeiten und Alternativen werden jungen Menschen zum reinen Sparen geboten und was wünschen sie sich für ihre Finanzen? Diese Frage hat sich auch die Firma MetallRente in ihrer Jugendstudie aus dem Jahr 2019 gestellt. Laut dieser sparen junge Menschen immer seltener.
Stattdessen sehen sie den Staat in der Verantwortung für ihre zukünftige finanzielle Absicherung, zum Beispiel bei der Altersvorsorge. Doch dieser treffe nicht die nötigen politischen Maßnahmen dafür, so die Meinung der Befragten.
Außerdem zeigen die Ergebnisse der Studie, dass sich junge Menschen mehr kostenlose Informationsangebote vom Staat wünschen würden. Denn weniger als ein Drittel der Befragten fühlt sich zum Thema Finanzen und Sparen ausreichend informiert.
Hohe Verschuldungsquote junger Menschen in München
Wer weniger spart, ist leichter verschuldet. Creditreform ist ein Anbieter für Marketingdaten und bietet Lösungen zum Förderungsmanagement. Das Unternehmen veröffentlicht jährlich einen Schuldneratlas, der zeigt, dass in München vor allem junge Menschen verschuldet sind. Laut diesem Atlas sind 1,42 Millionen Menschen unter 30 Jahren stark verschuldet und nachhaltig zahlungsgestört.
Besonders wichtig ist ein Finanzüberblick
Doch es gibt Möglichkeiten, einer Verschuldung vorzubeugen. Um die Schuldenprävention von jungen Menschen zu fördern, werden in München kostenlose Kurse angeboten. Cashless ist einer dieser Anbieter. In ihren Kursen werden Konten analysiert und Haushaltspläne aufgestellt. Dadurch bekommen junge Menschen einen ersten Blick auf ihre Finanzen und versteckte Ausgaben.
Grünes Investment im Trend
Auch wegen der momentan niedrigen Zinsen werden junge Menschen nicht zum Sparen motiviert. Eine Alternative zum Sparen sind Investments. Sebastian Sippel, Pressereferent der Stadtsparkasse München, rät daher jungen Menschen, sich mit Aktien, der Börse und Wertpapieren auseinanderzusetzen. Selbstverständlich sollte vor dem Investment eine Beratung in Anspruch genommen werden, da hier ein hohes Risiko besteht, so Sippel.
Nikola Gardeweg ist Pressesprecherin bei Swiss Life, einem Anbieter für Finanz- und Vorsorgelösungen. Bei ihren Beratungsterminen stellt sie fest, dass immer mehr junge Menschen Interesse an grünen Investments haben. Sie wollen ressourcenschonend anlegen und einen aktiven Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten, erzählt Gardweg.
Besonders bemerkenswert: Das steigende Interesse an nachhaltiger Vorsorge ist zwischen Frauen und Männern unterschiedlich. Bei Frauen hat die ökologische und soziale Verantwortung die höchste Priorität. Sie wollen den Umwelt- und Klimaschutz fördern. Bei Männern stehen oft ähnliche Gründe im Vordergrund. Viele Männer legen aber auch Wert auf die höheren Renditen der grünen Investitionen.
Fazit: Es besteht Nachholbedarf
Für junge Menschen ist es nicht mehr attraktiv, für ihre Vorsorge zu sparen. Sie wünschen sich mehr Möglichkeiten ihre finanziellen Kenntnisse zu erweitern und auch nachhaltig für ihre persönliche Zukunft anlegen zu können. Die Angebote haben sich erhöht, dennoch sollte von der Politik mehr für junge Menschen unternommen werden, um der Verschuldungsquote entgegenzuwirken und die Vorsorge zu verbessern.