Frameworks Festival 2020
Visuell und Experimentell
Das Frameworks Festivals findet nun seit bereits neun Jahren im Blitz Club in München statt und hat sich als eines der spannendsten Events für elektronische Musik der Stadt etabliert. Wie bei vielen kulturellen Veranstaltungen in diesem Jahr mussten auch die Veranstalter des Frameworks umdenken, um das Festival stattfinden zu lassen. Ihre Lösung ist dabei so interessant wie ungewöhnlich ausgefallen.
Live-Perfomances vermisst vermutlich nicht unsere Redaktion. Wir mussten 2020 auf Southside und Co. verzichten und auch kleinere Events mussten entweder ausfallen oder sich eine Corona-konforme Alternative überlegen. Letzteren Weg ist nun auch das Frameworks-Festival in München gegangen: Die Veranstalter des seit 2011 jährlich stattfindenden Events haben aber nicht etwa einen Livestream veranstaltet, sondern einen etwas unkonventionelleren Weg gefunden. So schreiben sie über das diesjährige Event:
Wir wollen euch trotz der aktuellen Situation nicht ganz ohne ein Frameworks Festival zurück lassen, und haben unsere Künstler gebeten, uns jeweils ein 30 minütiges exklusives Video zur Verfügung zu stellen.
Video statt Clubbühne
Mit dem Beauftragen eigener Videos und der Verteilung des Angebots auf ein Wochenende zeigt das Frameworks, wie auch während der Pandemie ein nahezu authentisches Festival-Feeling kreiert werden kann. Die Konzerte, die die letzten Jahren im Münchner Techno-Club Blitz stattfanden, haben dadurch dieses Mal einen noch individuelleren Touch und zeigen die Künstler:innen in ihren intimen Räumen.
Wilde Mischung
Wie auch schon seit Beginn der Eventreihe umgeht das Festival bei der Auswahl seiner Künstler:innen Genre- und Stilgrenzen gekonnt. Als “Main-act” konnte man für dieses Jahr den britischen Underground-Star Actress gewinnen, der sich in den letzten Jahren zu einer Größe in der Londoner Techno-Szene entwickelt hat. In seinem Beitrag werden psychodelische und düstere Impressionen gezeigt, die mehr an ein modernes Kunstwerk als an ein Musikvideo erinnern. Untermalt werden die Visuals von melancholischem Alternative-Techno , der mit seinem repetitiven Rhythmus eine perfekte Symbiose mit den mystischen Inhalten eingeht.
Viele weitere nationale und internationale Musiker:innen vervollständigen das Line-Up. Darunter das aus Tokio stammende DJ-Dou WaqWaq Kingdom, das traditionelle Klänge mit moderner elektronischer Musik verbindet. Die Australierin Penelope Trappes bietet in ihrem Video eine Perfomance mit avantgardistisch-poppigen Touch. Mit Simon Popp ist auch ein regionaler Künstler vertreten, dessen Beitrag einer wilden Jam-Session gleicht, die von einer Vielzahl mitreißender Percussion-Instrumente getragen wird. Die Veranstalter des Frameworks nennen ihn einen “Tausendsasssa”, der “mit seinem perkussiven Irrsinn überall für Aufsehen sorgt”.
Die Videos zum Frameworks Festival könnt ihr noch bis zum 20.12 hier anschauen.