Serienkritik
Weihnachten zu Hause
Weil sich ihre Eltern getrennt haben, wird es für Krankenschwester Johanne dieses Mal tatsächlich ein Weihnachten zu Hause. Die norwegische Serie vergönnt dem Publikum ein Wiedersehen mit den schrulligen Charakteren der wenig überzeugenden bis völlig absurden Dates aus der ersten Staffel. Und die bekommen sogar noch ein paar mehr oder weniger charmante Wettbewerber.
Am Ende der ersten Staffel haben die Zuschauer:innen Johanne (Ida Elise Broch) schon ziemlich gut kennen gelernt: Sie ist ein lebensfroher Mensch mit vielen Freunden. In ihrem Job kümmert sie sich hingebungsvoll um ihre Patient:innen, auch wenn sie dafür hin und wieder die Krankenhausregeln etwas freier auslegen muss. Und ihre weihnachtsfanatische Familie, die sie endlich unter der Haube sehen will, hat selbst mit allerhand Problemen zu kämpfen. Ob allerdings irgendjemand Johannes Herz erobert hat, wird nicht aufgelöst.
Mr. Perfect im Alltagstest
Gleich in der ersten Folge wird klar: Johanne bekommt tatsächlich einen Lebensabschnittsgefährten vom Christkind. Doch der Alltag mit Mr. Perfect erweist sich im folgenden Jahr als nicht ganz so harmonisch wie gedacht. Und so könnte auch dieses Weihnachten ein Single-Event für sie werden.
Es ist natürlich eine romantische Komödie, die Netflix dem Publikum hier serviert. Im bilderbuchartig verschneiten Norwegen fährt die Protagonistin in kitschig-lustigen Strickpullovern auf einem Schlitten durch die Straßen. Trotzdem bricht die Serie zumindest ein bisschen die Genre-Regeln. Johanne hat das Heft in der Hand. Sie ist nicht verzweifelt auf der Suche nach einem Partner. Ihr Leben hat viel mehr zu bieten, als ständig auf Männerfang zu gehen. Den einen Mr. Right gibt es ohnehin nicht. Im Zweifelsfall lässt sie sich lieber noch ein Tattoo stechen.
Schräge Charaktere und eine charmante Hauptdarstellerin
Weihnachten zu Hause wartet mit einer ganzen Horde schräger Charaktere auf, die nicht als Spottobjekte verheizt werden, sondern sehr liebevoll gezeichnet sind. Hauptdarstellerin Ida Elise Broch spielt ihre Rolle so sympathisch, dass man ihr gern durch alle sechs Folgen mit jeweils um die dreißig Minuten Laufzeit folgt. Wer dieses Jahr (coronabedingt) Weihnachten zu Hause verbringen muss, kommt mit Weihnachten zu Hause vielleicht sogar trotzdem in Feiertagsstimmung.
Weihnachten zu Hause ist seit 18. Dezember bei Netflix im Stream abrufbar.