M94.5 Filmkritik
Kalte Füße
Regisseur Wolfgang Groos bringt mit ”Kalte Füße” eine deutsche Komödie in die Kinos, die sich irgendwo zwischen Amüsement und Kopfschütteln bewegt.
Ziemlich beste Freunde– Fake?
Die Handlung des Films erinnert anfangs zum Teil an die Erfolgskomödie Ziemlich beste Freunde: Es geht um den sturen Rentner Raimund (Heiner Lauterbach), der beim Schmücken seines Christbaums einen Schlaganfall erleidet. Durch einen Zufall kommt er zu dem eher ungebildeten, zwielichtigen Pfleger Dennis (Emilio Sakraya), welcher eigentlich ein Einbrecher ist und dann auch noch mit der Enkelin (Sonja Gerhardt) von Raimund flirtet. Dies führt, wie zu erwarten, nicht nur zu Komplikationen, sondern macht die ganze Handlung des Films vorhersehbar für die Zuschauer.
Lauterbach als Star des Films
Das Einzige, was den Film sehenswert machen kann, ist die Besetzung. Heiner Lauterbach kann den pflegebedürftigen Rentner exzellent verkörpern. Dabei ist wirklich beeindruckend, wie er nur mit Krächzen und entsprechender Mimik seine Gefühle äußern kann. Genau in diesen Momenten hat der Zuschauer auch was zu lachen und fühlt mit Raimund mit. Emilio Sakraya und Sonja Gerhardt passen auch gut zu ihren Rollen, wirken ebenso authentisch, aber können dennoch nicht ganz mit der beeindruckenden Leistung von Lauterbach mithalten. Zumal aber auch, weil ihre Charaktere eher flach und durchschaubar scheinen.
Seichtes Entertainment
Einige Szenen und Pointen lassen den Film hin und wieder amüsant erscheinen und können dem Zuschauer auch einen Lacher entlocken. Andere Stellen des Films sind unnötig, ekelerregend und tragen wirklich rein gar nichts zur Handlung bei. Wer aber Fan einer seichten und unanspruchsvollen Unterhaltung ist, dem wird Kalte Füße mit Sicherheit gefallen. Für alle anderen ist die Komödie eher keinen Kinobesuch wert.
“Kalte Füße” läuft ab dem 10. Januar 2019 in den deutschen Kinos.