Prokrastinieren
Schluss mit der Aufschieberitis
Hausarbeiten schreiben sich auch im Jahre 2019 noch nicht von allein. Auch gegen Aufschieberitis gibt es noch kein Allheilmittel. Mit ein paar Tipps und Tricks kann jedoch jeder Studierende dem Prokrastinieren ein paar Zeichen voraus sein.
Um der Aufschieberitis vorbeugen zu können, ist es wichtig, zu wissen, woher sie kommt und in welchen Symptomen sie sich äußert. “Also wenn ich prokrastiniere, dann erzähl ich auf jeden Fallen allen Leuten, wie viel ich zu tun habe und wie gestresst ich bin. Und ich denke auch die ganze Zeit darüber nach, aber machen tue ich dann natürlich nichts”, sagt Studentin Rosalie Röhr. Für ihre Kommilitonin Antonia Mann gilt: “Ich räum alles auf: Zimmer, Keller, Küche. Zimmer von meinen Mitbewohnern. Ich räum auf, was geht, nur um nicht die Hausarbeit schreiben zu müssen.”
Zeitproblem
Nach dem Publizisten Lawrence P. Leach ist das Syndrom des Prokrastinieren in drei Phasen aufzuteilen: Steht das Thema der Hausarbeit fest, überwiegt in vielen Fällen die Begeisterung darüber, das Motivationslevel ist – relativ gesehen – hoch. Im weiteren Zeitverlauf bis hin zum Abgabetermin überwiegt dann der Gedanke “Ist ja noch Zeit!”. Die anfängliche Begeisterung nimmt ab. Kurz vor Abgabetermin ändert sich die Grundeinstellung zu einem “Oh, jetzt wird’s aber knapp!”. In dieser Endphase erledigen Betroffene dann zwei Drittel der Arbeit, wie Leach weiter ausführt.
Mit Tomaten ans Ziel
Die Pomodoro-Technik nach Autor Francesco Cirillo will am Zeitmanagement ansetzen. Benannt ist die Technik nach einer Stoppuhr in Tomatenform. Die sollen Studenten auf 25 Minuten stellen. In dieser Zeit wird durchgearbeitet. Sobald der Wecker klingelt, läuft die Pause. Ganze fünf Minuten, ehe der nächste 25-minütige Arbeitszyklus beginnt. Nach vier Tomatenschichten ist es Zeit für eine Pause von 15 bis 20 Minuten. So soll der innere Schweinehund in Zaum gehalten werden können, sodass ihm ein strukturiertes Konzept mit konkretem Beginn und Ende entgegen gesetzt werden kann.
Toll, ein anderer prokrastiniert
Die M94.5-Hausapotheke empfiehlt für alle Leute, die Tomaten und Alleinarbeit nicht mögen: Schreib-Sessions mit den Lieblings-Leidensgenossen. Dazu nehme man einen stillen Ort – vorzugsweise Bib – sowie ausreichend Laptops. Das Ganze würze man mit einem eigenen Platz, an den die Handys gelegt werden. So lässt sich auch niemand aus dem Schreib-Team davon unnötig ablenken. Am Ende nutzen vielleicht alle ihre Zeit besser.
50 Prozent-Regel
Die Kollegen von Zeit Campus schwören auf die 50-Prozent-Regel. Studenten sollen sich bewusst sein, dass sie für alle Projekte immer doppelt so lange brauchen, wie anfangs gedacht. Ihr Tipp: Schon bei der Planung einfach die Zeit verdoppeln und der Erfolg sei so gut wie garantiert. Gilt natürlich eher für Leute, die ein Händchen für Selbstorganisation haben.
Lange Nacht der aufgeschobenen Hausarbeiten
Als Akutbehandlung bei extremer Zeitnot kann der Besuch einer Langen Nacht der aufgeschobenen Hausarbeiten funktionieren. So eine veranstalten viele Unis. Dort unterstützen Dozenten und Fachexperten Studierende beim Hausarbeitenschreiben. M94.5-Reporter Sebastian Ulrich und Miriam Schirmer haben die Lange Nacht getestet:
StudiBrudi – Prokrastinieren
Wer die Aufschieberitis lieber mit dem Anschauen von Hilfe-Videos anstelle themenbezogener Artikel kurieren will, dem sei der StudiBrudi ans Herz gelegt: das Uni-YouTubeformat der MEDIASCHOOL BAYERN.