Ankathie Koi im Interview
Mit der Zeitmaschine in die 80er
Der Vokuhila und die Schulterpolster sind zurück und mit ihnen der authentische Pop. Zu verdanken haben wir das Künstler*innen wie Ankathie Koi. Sie bringt uns die Musik und die Mode der 80er zurück. Bei uns im Interview erzählt sie unter anderem, ob sie mit einer Paillettenjacke beim Bäcker anzutreffen ist und was Jazz mit ihrer Popmusik zu tun hat.
Wenn man dich sieht, dann könnte man meinen du kommst mit der Zeitmaschine direkt aus den 80ern. Wenn du dich jetzt in die 80er Jahre zurück beamen könntest, was würdest du aus 2018 mitnehmen?
Das ist eine gute Frage. Also auf jeden Fall kein Smartphone. Um Gottes Willen!
Wie viel von deinem Bühnenlook steckt auch in deinem Privatleben? Also, sieht man dich morgens auch mal mit schillerndem Makeup und Paillettenjacke beim Bäcker?
Also Paillettenjacken und schillerndes Makeup jetzt nicht unbedingt, aber tatsächlich ist es so, dass ich in meinem Kleiderschrank Sachen besitze, die ich dann auch im Alltag trage, die sich andere Leute in 100 Jahren nicht trauen würden auf der Bühne zu tragen. Oder ohne viel Geld dafür zu bekommen.
Jetzt hast du Anfang des Jahres in Mexico City gespielt. Wie wurde deine Musik denn dort aufgenommen? Anders als hier in Deutschland?
Wir haben ja Gott sei Dank nicht dies Sprachbarriere, da alle unsere Texte ja auf englisch sind. Also geht es recht schnell. Die jungen Mexikaner sprechen ja auch alle gutes Englisch. Also eigentlich waren die extrem enthusiastisch, dafür dass uns dort keiner gekannt hat. Natürlich ist es ein anderes Feeling. Was uns da super gefallen hat, die Leute dort fangen extrem schnell an zu tanzen. Da muss ich hier in Deutschland oft echt erst von der Bühne springen und die Leute am Arm nehmen.
Ein Song von dir heißt “Black Mamba” kannst du uns verraten, was die Story hinter dem Song ist?
Ich kann mich noch erinnern, ich hab angefangen den Text zu schreiben, als ich im Zug saß. Da hab ich dann eine sehr aufgebrachte Dame mittleren Alters neben mir sitzen gehabt, die ihren Mann am Telefon hatte. Und die haben sich ganz übelst unterhalten am Telefon. Dann habe ich mir überlegt, was die Frau machen könnte, um sich an ihrem Mann zu rächen. Zum Beispiel, trotz Nussallergie, Nüsse immer in jedes Essen mischen, so dass er ständig Ausschlag hat, schon 30 Jahre und er kommt nicht drauf. „I’m like the Cashew you’re allergic to“ oder „I’m like the fishbone in your boneless fish“. Also sie rächt sich halt auf viele kleine Weisen. Das ganze Album „I hate the way you chew“ ging ja sehr viel um Rache und Rachegelüste, aber immer auf ganz lustige Art und Weise.
Du bist ja gut rumgekommen in den letzten Jahren. Hast du denn eine besondere Bindung zu Bayern, was deine Musik angeht?
Ja, extrem sogar. Manuel da Coll, der ist ja der Schlagzeuger von LaBrassBanda und Beni Brachtel von der Münchner Band Pollyester, mit den beiden habe ich ja den allerersten Ankathie Koi Song gemacht und produziert. Das sind auch gute, alte Freunde von mir und mit denen habe ich auch noch immer sehr viel Kontakt. Ich stehe auch extrem auf die Sachen, die sie machen und bin auch noch sehr viel in meiner Heimat Burghausen und versuche auch den Kontakt zu halten. Und der Dominik ist auch von hier aus Siegertsbrunn.
Burghausen ist ja auch bekannt für seine Jazzszene, und du hast ja auch Jazzgesang studiert. Hat Jazz jetzt auch noch eine Bedeutung für deine jetzige Musik?
Ja, ich habe das so lange gemacht, ich glaube das kann man gar nicht ablegen, dass das mein Songwriting beeinflusst und auch die Art wie ich singe. Ich habe ja schon mehrere Sachen gemacht. Als junges Mädchen eher klassischer Gesang und auch sehr, sehr hoch gesungen. Und dann hab ich erst mit Jazz angefangen, weil es mir einfach mehr getaugt hat. Dann war da aber der Wunsch selber Sachen zu schreiben und kreativ zu sein. Im Zuge dessen habe ich dann auch gemerkt, dass das, was mir auf der Bühne Spaß macht, auch eher das ist und nicht Jazz zu singen, sondern eigentlich wenn alle Leute tanzen können. Dieses Entertainment ist jetzt eben auch ein ganz großer Teil von dem was ich mache. Und mit der Popmusik geht das eben am Besten.