M94.5 Serienkritik
Haus des Geldes, Staffel 4
Seit Freitag hat das Warten auf den Professor, Tokio, Denver und Co. ein Ende: Die heißdiskutierte Serie Haus des Geldes geht in die vierte Runde und trumpft erneut mit einer großen Portion Spannung und jeder Menge Action auf.
Das Zittern geht weiter
Wie erwartet, knüpft die Story nahtlos an das Geschehen der dritten Staffel an. Die Bande in den roten Anzügen und den Dalí-Masken befindet sich mitten in einem Goldraub auf die spanische Nationalbank. Dabei ist der Einstieg nicht so harmlos wie in den Staffeln zuvor, nein, es geht direkt zur Sache. Durch viele Wendepunkte schafft es die viertel Staffel des Netflix-Originals, auch weiterhin den Adrenalinspiegel der Zuschauer*innen hoch zu halten. Zwar steht der Raub des Goldes im Vordergrund, die emotionalen Side-Stories der Protagonist*innen spitzen sich jedoch weiter zu und werden oftmals in Rückblenden genauer ergründet.
Blutige Angelegenheiten
Diese Staffel dreht sich aber nicht nur vermehrt um Emotionen, Liebes- und Trennungsgeschichten. Die Kämpfe, Schlachten und Taten aller Beteiligten werden extremer und sind teilweise nicht mehr ganz nachvollziehbar. Für Fans, die kein Blut sehen können, werden die acht Folgen daher bestimmt keine leichte Kost. Manche Szenen sind zum Teil so brutal, dass die eigentliche Raffinesse von Haus des Geldes nicht selten auf der Strecke bleibt.
Amtsmissbrauch at its best
Ein weiterer, thematisch immer wichtiger werdender Handlungsstrang, der bisher in allen Staffeln vertreten war, ist der Amtsmissbrauch vonseiten der spanischen Polizei und der Staatsbehörden. Aber der Professor wäre nicht unser Professor, wenn er keinen Plan hätte, um die Folter an Rio und alle weiteren Vergehen, die sich im Laufe der vierten Staffel weiter häufen, endlich auffliegen zu lassen. Das verleiht einen interessanten Blickwinkel und wertet die Qualität der Story, die in den ersten Folgen teilweise verloren ging, doch wieder auf.
Ruhiger Netflix-Abend ist nicht
Die Erfolgsserie war schon immer nervenaufreibend für ihre Zuschauer*innen. In der vierten Staffel aber bringen uns die Macher*innen der Serie zur Weißglut. Zum Teil werden verschiedene Geschichten nicht weitererzählt und von den vielen Rückblenden trägt etwa die Hälfte nichts zum eigentlichen Geschehen bei. Trotz dieses wilden Auf und Abs schafft es die Gruppe aber letztendlich doch, an einem Strang zu ziehen, und als Zuschauer*in bekommt man das Gefühl, Teil dieser verrückten Clique zu sein. Dank des emotionalen und völlig unvorhersehbaren Staffelfinales dürfen sich alle Fans auf die bereits bestätigte fünfte Staffel freuen.
Die vierte Staffel von Haus des Geldes ist seit dem 03. April 2020 auf Netflix verfügbar.