Record Store Day
For The Record
Die meisten jungen Menschen kennen Schallplatten wahrscheinlich nur noch aus den Musiksammlungen ihrer Eltern. In Clubs sind die Vinyl-Scheiben überflüssig geworden, praktisch sind sie auch nicht und die Preise sind im Vergleich zu Spotify und Co. auch ziemlich hoch.
Trotz der negativen Aspekte gibt es jetzt einen Gegentrend, der nicht nur von Hipstern im Vintage-Modus ausgeht. Die Musik-Fans haben anscheinend wieder Spaß an etwas Greifbarem. Genau für solche Leute gibt es den Record Store Day. Am 18. April gibt es in verschiedenen Ländern bei teilnehmenden Plattenläden Konzerte, Partys und Clubevents. Der Record Store Day ist außerdem der einzige Tag im Jahr, an dem die unabhängigen Plattenläden besonders hochwertige und seltene Produkte anbieten.
Vor allem die exklusiven Releases werden jedes Jahr von den Fans sehnlich erwartet. Dieses Mal sind es ganze 554 Veröffentlichungen, unter denen auch wieder jede Menge prominente Künstler sind. Neben vielen Musiklegenden wie Pink Floyd oder David Bowie gibt es auch Specials für jüngere Hörer.
Von Eminem gibt es eine Seven Inch-Single mit den Songs „My Name Is“ und „Bad Guys Always Die“, The Weekend spendiert seine EP „My Dear Melancholy“ als Twelve Inch-Sonderausgabe und von den Black Keys gibt es eine limitierte 45 RPM-Version von ihrem Album „Let‘s Rock“.
Alles von Mainstream zur Nische
Aber auch unter den kleineren Künstlern gibt es einige Sammlerstücke, für die man die Augen offen halten sollte: Caribous “Swim” in marmoriertem Orange oder eine auf 300 Stück limitierte Auflage von “Im Winter” von den Düsseldorf Düsterboys. Auch Freddie Gibbs und Madlib, Gorillaz, Metronomy, Steve Earl und Tyler, The Creator, bringen etwas für den Sammlertag auf den Markt!
Auch im deutschsprachigen Raum ist der Record Store Day durchaus beliebt. In Deutschland, Österreich und der Schweiz sind es jedes Jahr circa 250 Läden, die am RSD teilnehmen. Alleine in München sind es sieben Stores, die sich an dem Event beteiligen. Wer Lust darauf hat, kann also gerne bei Adressen wie „Der Schallplattenladen“, „Optimal Records“ oder, etwas untypisch, dem Kaufhaus “Ludwig Beck” vorbeischauen und sich mit exklusiven Sammlerstücken eindecken.
Ein Artikel von Leonhard Pangratz