Die Indie Arena Booth auf der Gamescom 2018
Ab Indie Arena!
Auf der Gamescom 2018 waren Indie Games in der Indie Arena Booth vertreten. Wir Gamefreunde haben Highlights der Gamescom aufgeschrieben.
Gamescom und lange Schlangen – Das sind Worte, die viele Messebesucher miteinander verbinden. AAA-Titel, wie “Assassins Creed” verlangen schon das eine oder andere Stündchen Wartezeit von euch. Doch die Kölner Ausstellung kann auch anders. In der Indie Arena Booth können Besucher wesentlich mehr Games zocken und mehr von den Spielen erleben. Besonders die schiere Masse an neuen und hochwertigen Spielen macht den Besuch des 1.000 Quadratmeter großen Standes bedeutungsvoll. Vor einigen Jahren hätte wohl niemand mit diesem Erfolg zu rechnen gewagt. Dieses Jahr präsentiert die Booth sogar tatsächlich 80 Spiele von mehr als 75 Entwicklern aus 28 Ländern auf der Messe, ganz nach dem Motto: „Gemeinsam ist man stark!“ Ein Grund mehr, dass die M94.5 Gamefreunde euch die Spiele-Empfehlungen der Indie Arena Booth 2018 präsentieren!
Atone
Einen kurzen Abstecher in die nordische Mythologie erlaubt uns das 2D-Adventure-Game “Atone”. Hier begleiten wir die junge Abenteurerin Estra auf ihrer Reise durch Midgard, um mehr über ihre Vergangenheit und den Verbleib ihres verlorenen Vaters herauszufinden. Das Game beinhaltet sowohl einige Kampf-, als auch zahlreiche Rätsel-Elemente. Einige der Rätsel sind enorm tricky und haben alle eine Besonderheit gemeinsam: Sie sind nicht mehr wiederholbar. Das sorgt bei einigen der Rätsel dafür, dass man wesentlich bewusster an die Lösung herantritt. Ein Stift und Papier sind daher stark angeraten, denn als Belohnung für jedes gelöste Rätsel gibt es einen Lebenspunkt. Diese werden spätestens in den Kampfsequenzen wichtig. Dort tritt Estra nämlich in einem Rhythmusspiel gegen Feinde an. Das Spiel sticht aber zusätzlich noch einmal besonders über seinen Grafik-Look heraus. Dieser wurde laut Aussage Wildboy Studios der Entwickler in Photoshop handgezeichnet und präsentierte sich in der Preview einmalig. Das macht das Game zu einem echten Hingucker und einem wahren Geheimtipp.
Derzeit hat das Spiel von den Wildboy Studios zwar noch keinen offiziellen Releasetermin, kommt aber laut unseren Informationen voraussichtlich im Frühjahr 2019.
The Sojourn
Wer ein Fan von Plattformern und Rätselgames ist, wird von dem neuesten Game des Indie-Entwicklerstudios Shifting Tides positiv überrascht sein. The Sojourn strotzt nur so vor Rätseln und zwingt den Spieler konstant seine eigenen Lösungsansätze zu überdenken.Kurz gesagt: Das Motto “Think outside the box” wird hier besonders groß geschrieben. Es nimmt den Spieler nicht an die Hand, sondern präsentiert die Story nur am Rand, falls sie einen nicht interessieren sollte. Mir macht das aber jedes Mal auf’s Neue Spaß.Grafisch besticht das Spiel durch einen atmosphärischen “Low-Poly-Look” und teilweise ein eher surreal gehaltenes Setting. Die Story ist in der bisherigen Preview zwar noch in der Entwicklung, aber bereits erkennbar.Wer sich also in einem Genre zwischen “Portal” und “The Witness” wohl fühlt, dürfte sich auch in “The Sojourn” zuhause fühlen. Beim Indie Arena Booth Award der Gamescom hat das Game übrigens noch gleich den Preis für das beste “Unreal Game” abgestaubt.
The Sojourn ist für das Jahr 2019 angekündigt.
Through the Darkest of Times
Wer die allgemeine Berichterstattung rund um die Gamescom verfolgt hat, wird sicher mitgekriegt haben, dass nun zum ersten Mal ein Spiel mit einem Hakenreuz eine USK-Einstufung bekommen hat. Dass dieses in der Indie Booth Arena zu finden war, könnte aber für den Einen oder Anderen neu sein. Wie es der Kontext schon verrät, spielt die Story von “Through the Darkest of Times” zur NS-Zeit. Der Spieler muss über ein rundenbasiertes Gameplay den Widerstand gegen das Hitler-Regime organisieren. Dabei sind sowohl die Widerstandskämpfer als auch viele andere Aspekte des Games zufällig generiert. Das erzeugt ein Spiel mit einem Wiederspiel-Faktor. Das Szenario ist aber, wie zu erwarten, durch historische Ereignisse inspiriert. So steigt in den insgesamt vier Kapiteln (1933 – Machtergreifung Hitlers , 1936 – Hochzeit des Regimes , 1940-1941 – II. Weltkrieg, 1945 – Niedergang des Dritten Reiches) der Schwierigkeitsgrad kontinuierlich an. Auch der Gestapo zu entkommen wird Stück für Stück immer schwieriger.In Sachen Story beweist das Game, dass es sich mit den historischen Ereignissen auseinander gesetzt hat. Obwohl der Inhalt prozedural generiert wird, ist das Spiel nicht zwangsweise abwechslungsreich. Das Gesamtkonzept macht das Spiel aber durchaus zu einer Empfehlung.
Das Spiel soll noch im Herbst 2018 in die Early-Access Phase kommen.
Neo Cab
Im extrem cyberpunkigen Game “Neo Cab” des Entwicklerstudios Chance Agency spielt man Lina. Diese ist eine der letzten menschlichen Taxifahrerinnen und dabei versucht sie in der Zukunftsstadt “Los Ojos” das Verschwinden ihrer besten Freundin aufzuklären. Dafür muss sie sich aber umhören und zahlreiche Fahrerjobs annehmen, um sich dafür lange genug über Wasser zu halten. Wer jetzt ein rasantes Action-Gamplay à la Cyberpunk 2077 erwartet, liegt damit falsch. Das Game ist sogar dialogorientierter als ein Telltale-Game. Das Gameplay verliert aber dennoch nicht an Spannung. Als Spieler muss man auf einige Dinge achten, die den Verlauf der Story maßgeblich beeinflussen könnten. Im Laufe des Spiels ist es wichtig, sowohl Linas emotionale Gemütslage, ihren Verdienst sowie ihr Fahrgast-Rating mit in die Entscheidungen einzubeziehen. Der Entwickler bezeichnet das Spiel auch als “emotionales Survival-Game” und das kommt, wie gesagt, nicht von Ungefähr. Was wir bisher von dem Game gesehen haben, macht dieses zu einem wirklich interessanten Storyhäppchen.
Bisher ist das Spiel noch in einer frühen Entwicklungsphase konnte jedoch den Indie Arena Booth Game Award für das beste “Story-Game” abräumen.
Tiny Tanks
“Tiny Tanks” von LeadFollowGame ist ein Partyspiel für Zwischendurch. Keine Story aber Battle Royale – Nur kleiner halt. Bis zu acht Spieler treten gegeneinander an. Jeder steuert sein eigenes Panzerfahrzeug auf einer kleinen Map. Entweder mit oder ohne Hindernissen. Ziel des Spiels ist es: Der letzte auf der Karte zu sein.Klingt einfach, doch die Physik spielt dabei komplett verrückt. Ein kleiner Schuss mit eurem Panzer reicht bereits aus, um eure Feinde aber auch euch selbst von der Spielfläche zu fegen. Leider spielt sich die Steuerung nicht flüssig genug, um das volle Potential zu auszuschöpfen. Aber für einen Abend mit Freunden bieten die 25 verschiedenen Spielmodi eine Menge Spaß.
“Tiny Tanks” soll noch diesen Sommer für fünf bis zehn Euro auf Steam erscheinen.
Nova Nukers!
Wer nicht mehr auf “Smash Brothers Ultimate” warten kann, dem empfehle ich “Nova Nukers!” von Lemonbomb Entertainment. Denn es macht mindestens genauso süchtig, bringt aber ein ganz neues Spielerlebnis mit sich.Ihr werdet zu einem von fünf Kämpfern, die sich auf einem kleinen, rotierenden Planeten gegenüber stehen. Bis zu vier Spieler bekämpfen sich mit verschiedenen Waffen oder Fähigkeiten, um die Gegenspieler einzufangen. Ein besonderes Problem sind dabei die unterschiedlichen Planeten, denn jeder ist anders und stellt euch neue Fallen. Das kreative Design der Figuren, Planeten und Pflanzen fallen sofort auf, da man sowas im Bereich der Indie Spiele eher selten sieht.
“Nova Nukers” ist auf Steam für aktuell 17.99 € zu erhalten
Felix the Reaper
Felix ist ein Tänzer. Felix ist aber auch der Sensenmann. Mit dieser Idee bringt das Entwicklerstudio Kong Orange einen von Anfang an zum Lächeln. Felix, der tanzende Sensenmann, möchte Leute umbringen. Weil das aber zu einfach wäre, muss er bei seinem Job Rätsel lösen. Dabei begleiten ihn Kopfhörer und der Groove.Einige Regeln erschweren die Rätsel. Der tänzelnde Tod darf zum Beispiel nicht in das Sonnenlicht. Das wird sich noch als besonders schwierig heraus stellen. Felix bewegt sich nämlich auf einer Karte, die in Felder eingeteilt ist. Es ist also nicht immer einfach einzuschätzen, wie der Schatten fällt. Felix Fähigkeit den Stand der Sonne zu manipulieren kann da schon weiterhelfen. Zu jeder Zeit muss bedacht werden, wie die fest platzierten Objekte auf der Karte ihre Schatten werfen könnten. Das sorgt dann schon hin und wieder für einen richtigen Gehirnknoten.
Aber Rätsel mit makaberen Humor – das ist einfach Felix’ Ding.
“Felix the Reaper” soll noch im Jahr 2018 erscheinen.
Synthetik
“Synthetik” ist ein Rogue-like Spiel aus dem Hause flowfiregames. Ihr stampft also mit eurer Figur, verschiedenen Waffen und auf Wunsch auch mit einem Kollegen über das Spielfeld mit dem Ziel alles zu erschießen, was sich bewegt. Zwischendurch können Bosse euch das Leben erschweren aber der eigentliche Kern des Spiels ist das repetitive Spielerlebnis.Damit “Synthetik” schwerer und damit auch besser wird, müsst ihr das Spiel immer wieder neu spielen. Eine ungewöhnliche Herausforderung stellen dabei einfach Mechaniken dar. Viele Spieler – mich eingeschlossen – verschwenden selten einen Gedanken an das Nachladen einer Waffe. Doch in “Synthetik” wird per Knopfdruck nachgeladen und bei gutem Timing könnt ihr weitere Vorteile bekommen. Für jeden flinken Finger ist das Game also eine Empfehlung wert.
Synthetik ist derzeit für 14.99€ auf Steam erhältlich.
Everspace
Weltraum, Raumschlachten und Raumschiffe. Jedem begeisterten Star Wars Fan empfehle ich an dieser Stelle “Everspace” von ROCKFISHGAMES. Ihr steuert eines von vielen Raumschiffen durch das unendliche All. Tatsächlich kommt dabei richtiges Space-Feeling auf, denn ihr habt die volle Kontrolle über euer Schiff – eben wie in einem freien Raum. Außerdem könnt ihr Manöver durch beispielsweise Asteroidenfelder fliegen. Interessanterweise bietet “Everspace” einen Easy-Mode an, den vermutlich jeder am Anfang brauchen wird. Spielt ihr auf der normalen oder schweren Schwierigkeit, können euch viel Glück oder Skills von dem unweigerlichen Tod bewahren. Euren Fähigkeiten wird also alles abverlangt. Das gefällt beim Test durchaus.
“Everspace” ist auf Steam für 27,99€ erhältlich.
VISP
VR-Spiele taugen nicht jedem. Das benötigte Zubehör ist zu teuer und das Spielerlebnis ist niemals mit Konsolen- oder PC-Spielen zu vergleichen. Doch der “Virtual Space Port” von Visper Games macht einiges anders.
Zwar ist das Zubehör noch immer sehr teuer aber ViSP, dass einem Minecraft im Weltraum gleicht, bietet unglaublich viele Möglichkeiten. Als Spieler übernehmt ihr die künstliche Intelligenz einer Raumstation und müsst diese möglichst effizient ausbauen. Eure Station wird aber von Feinden angegriffen, die ihr abwehren müsst. Dazu stehen euch verschiedene Blöcke zur Verfügung, die ihr effizient platzieren müsst. Vorsicht: Solltet ihr zu viele Blöcke ohne Garantie auf Nachschub platzieren, ist das Spiel oft sehr schnell vorbei.
Der “Virtual Space Port” soll im November 2018 auf Steam erscheinen. Derzeit ist eine spielbare Demo erhältlich.