Julius Höhlich im Interview
Ein Mix aus Alt und Neu
Der Musiker Julius Höhlich hat einen Stil, der sich von vielen anderen jungen Künstlern unterscheidet. Und er hat eine Stimme, die für seine 21 Jahre unglaublich stark ist.
Du hast eine Band, die so heißt wie Du: Julius Höhlich. Aber wer steht denn normalerweise noch mit Dir auf der Bühne?
Normalerweise ist am Schlagzeug Jessi Carmon, am Bass und am Klavier spielt Marc Hinrichsmeyer.
Euer Stil ist für die heutige Zeit ziemlich außergewöhnlich. Du machst zum Beispiel Bluesrock, Balladen und Irish Folk. Auf Deiner Website beschreibst Du Dich als „musikalischer Zeitreisender“. Was meinst Du damit genau?
Tendenziell mache ich Musik, die heutzutage nicht mehr so „en vogue“ ist. Sie ist musikalisch eher von den 1960er- und 1970er-Jahren geprägt, den Beatles und den Stones zum Beispiel. Da sind aber auch moderne Einflüsse wie Sam Fender und Jesper Munk. Meine Musik ist ein „Mischmasch“ aus Alt und Neu.
Wie ist es denn dazu gekommen, dass Du Dich eher auf ältere Stile und Lieder konzentriest?
Die Musik gefällt mir einfach besser. Sie ist authentisch, die hat was – einen Flair. Und mit der Musik bin ich groß geworden, auch wenn ich nicht in der Zeit geboren bin. Bei jeder Autofahrt mit meinem Papa haben wir die Lieder von damals angehört.
Wann ist dann der Punkt gekommen, dass Du gesagt hast: Du vermischst sie mit etwas Neuem?
Das ist eigentlich von selbst gekommen. Ich habe einfach die Gitarre genommen und habe angefangen zu spielen. Dadurch ist das entstanden.
Im April hast Du Deine Debüt-EP „Lonely Dancer“ veröffentlicht. Dort singst du Tracks, die super unterschiedlich sind. Warum hast Du so einen bunten Mix auf Deiner EP?
Wir wollten das ganze Spektrum zeigen. Wir haben einen Songpool aus 50 Liedern und wir wollten von jedem Stil etwas draufpacken: Bluesrock, Folk – und auch ein bisschen Pop und eine langsame Ballade.
Deine Stimme ist unglaublich kraftvoll – und bei ganz vielen Songs auch richtig rauchig. Wie trainierst Du sie, dass Du nicht nach einem Song nur noch krächzt?
Trainieren – das mache ich eigentlich gar nicht. Ich habe einen Schlauch, mit dem ich manchmal in eine Wasserflasche hineinblubbere. Aber sonst ist sie gottesgegeben.
Auf Deiner Website schreibst Du, dass Du gegen die „Fast-Food-Musikindustrie“ rebellieren willst. Was kritisierst Du da genau und wie rebellierst Du dagegen?
Das soll kein politisches Statement gegen die Musikindustrie sein. Aber die Charts der letzten Jahre sind sehr austauschbar, das hört sich alles sehr ähnlich an. Wenn man sich dagegen die Beatles anschaut – das hört man vielleicht in 100 Jahren noch. Weil die Musik einfach gut ist und sich in gewissen Punkten abhebt. Auf solche Musik will ich meinen Augenmerk legen und nicht auf die Glattpolitierte.
Welche Projekte stehen bei Dir als nächstes an?
Bezüglich einer CD warten wir jetzt erstmal ab, wie sich das jetzt alles entwickeln wird. Ansonsten kommt vielleicht mal ein neues Video.
Wer Dich live erleben will – wo ist das in nächster Zeit möglich?
Am Donnerstag, 1. August, sind wir in Erlangen. Dann sind wir in Erding auf dem „Sinnflut“-Festival. Und am 21. September geht es in Friedrichshafen weiter.