Vorsicht im Gebirge!
Die Gefahr in der Höhe
Für einen Tagesausflug in die Alpen fahren und wandern gehen: Was nach einem einfachen Trip aussieht, kann schnell gefährlich werden. Der deutsche Alpenverein meldet, dass immer mehr Menschen in den Bergen gerettet werden müssen.
Schnell die alten Wanderstiefel aus dem Schrank kramen und in die Berge aufbrechen: Wer so leichtsinnig zu einer Wanderung aufbricht, unterschätzt die Gefahren in den Bergen. Thomas Bucher vom Deutschen Alpenverein (DAV) erklärt, dass zwar die Zahl der schlimmen Unfälle mit Verletzten zurück gegangen sei, allerdings gäbe es auch mehr sogenannte Blockierungen. Das sind Notfälle, in denen die Menschen zwar unverletzt sind, aber gerettet werden müssen, weil sie weder vor noch zurückkommen.
Unnötige Notsituationen
Diese Fälle tauchen in der Statistik mittlerweile so häufig auf, weil die Wanderer mit ihrem Handy schnell und unkompliziert Hilfe rufen können. “Die Rettungskette greift viel früher und besser”, fasst Bucher zuammen. Er argumentiert, dass das an sich verhindere, dass es überhaupt erst zu schlimmeren Unfällen kommen könne. Doch Bucher sieht darin ein weiteres Problem, dass viele Leute ohne Plan in die Berge gehen. “Die sind nicht unbedingt schlecht ausgerüstet, aber nicht informiert”, sagt Bucher.
Vorbereitung ist wichtig
Um gar nicht erst in die Lage zu kommen, mit dem Handy um Hilfe rufen zu müssen, rät der DAV, zur guten Ausrüstung und intensiver Planung. Zur Wanderung in den Bergen gehören laut Bucher Demut und Geduld, sich langsam in den Herausforderungen der Wanderwege zu steigern. Neben der klassischen Karte – egal ob digital als App oder klassisch aus Papier – gehört eine Notfallausrüstung zum A und O des Wandersport. In den Rucksack muss ein Handy, ein Erste-Hilfe-Set und ein Biwak-Sack, der bei schnellem Wetterwechsel gegen die Kälte hilft. An vielen Wanderschildern gibt es, ähnlich wie beim Skifahren, ein Farbsystem für die Schwierigkeit der Strecke: Blau für leicht, rot für mittel und schwarz für schwer. Diese Farbcodes sind allerdings nicht für alle Länder einheitlich, in der Schweiz bedeutet zum Beispiel blau, dass die Strecke schwer ist. Wenn sich Wanderer nicht sicher sind, hat Bucher einen simplen Trick: “Mut haben, umzudrehen und nicht auf Biegen und Brechen einen Weg durchziehen”.