M94.5 Filmkritik

DAS FAMILIENFOTO

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Ob “Ziemlich beste Freunde” oder “Monsieur Claude und seine Töchter” – französische Filme kamen in Deutschland in den letzten Jahren richtig gut an. Ob “Das Familienfoto” da mithalten kann?

In Saint Julien waren die Geschwister Gabrielle, Elsa und Mao wahrscheinlich das letzte Mal glücklich. Doch zwischen diesem Foto aus Kindertagen und der deprimierenden Gegenwart liegen jahrelange Zankereien und Querelen.

Auf der Beerdigung ihres Großvaters trifft die Familie wieder aufeinander. Das könnte ein Anlass sein, sich wieder zusammenzuraufen. Die Trauergäste trauern allerdings überhaupt nicht, niemand hatte den Großvater gemocht. Und so gehen die Diskussionen weiter: Wer nimmt die demente Oma bei sich auf?

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In diesem Film sind alle Klischees vertreten: die alleinerziehende Mutter Gabrielle, deren pubertierender Sohn sich für sie schämt, die in einer leidenschaftslosen Beziehung gefangene Elsa mit unerfülltem Kinderwunsch, der Außenseiter Mao, der am liebsten Videospiele spielt und in seinem Leben keinen Sinn sieht. Und als wäre das noch nicht zu viel des Guten: der mürrische Vater der drei, der seine Frau für seine junge Sekretärin verlassen hat.

Das könnte als Persiflage sogar funktionieren, doch dem Film fehlt es hierfür einfach an Witz und Charme. Auch die typisch französische Leichtigkeit, die es normalerweise schafft, auch melancholische Themen verspielt rüberzubringen, muss der Zuschauer vermissen. Trotz einzelner gelungener Momente bleibt die Grundstimmung ernüchternd.

Die große Stärke von „Das Familienfoto“ ist die prominente Besetzung. Doch selbst Schauspielgrößen wie Vanessa Paradis, Jean-Pierre Bacri oder Chantal Lauby schaffen es nicht, dem Film Leben einzuhauchen.

„Das Familienfoto“ läuft am 16. Mai in den deutschen Kinos.