Lernen

Lernen, lernen, lernen…aber wie?

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Überall verstreute Arbeitsblätter und Post-Its, der Schreibtisch voller Bücher und Stunden über Stunden am lernen. Aber trotzdem keine guten Noten? Tipps und Tricks wie du leichter und effizienter in der Prüfungsphase lernst!

Ein Text von Heinrich Neumann-Neupert

Das Problem mit der Konzentration

Häufig haben Studierende große Probleme während dem Lernen konzentriert zu bleiben. Sogar im Master fällt es vielen schwer, sich beim büffeln nicht ablenken zu lassen. Vor allem Social Media kann hier ein Problem darstellen. Aber nicht nur das Handy, sondern auch andere Gegenstände auf dem Arbeitsplatz können schnell zur Ablenkung führen.

Zum Beispiel kann ein Zauberwürfel oder selbst ein Stift schon ausreichen. Wenn einem die “Störfaktoren” beim Lernen selbst bekannt sind, sollten sie am besten in einem anderen Raum aufbewahrt werden. Die meisten wissen jedoch nicht, was sie ablenkt. Hierbei kann ein worksheet sehr hilfreich sein. Dort wird die jeweilige Konzentration von einer Skala von 1-10 unter unterschiedlichen Bedingungen eingetragen. Zum Bespiel: “Wie war meine Konzentration mit meiner Katze im Arbeitsraum?” vs. “Wie gut konnte ich mich ohne die Katze konzentrieren?”.

Aber nicht nur Gegenstände oder Tiere lenken uns ab, sondern auch unsere eigenen Gedanken. So hat jeder leider neben dem lernen für die Uni auch noch andere Dinge zu erledigen. Daher sind to-do-Listen sehr gut. So lässt sich ein leichterer Überblick über den Tag behalten. Zu einem effizienten und konzentrierten Lernen gehört auch zur produktivsten Zeit zu lernen.

Lernexperte Gabriel Gorbach empfiehlt vor allem vormittags oder am Abend zu lernen, jedoch nicht direkt nach den Mahlzeiten. Hier ist die eigene Konzentration meist am geringsten.

Lernmethoden für Gewinner:innen

Besonders für Geschichtsstudenten kann es manchmal sehr schwer sein, sich alles für die Prüfungen zu merken. Denn unser Gehirn ist dafür gemacht in Zusammenhängen zu lernen.

Da sind zusammenhangslose Jahreszahlen natürlich Gift. Aber selbst hier gibt es eine gute Methode sich solche Dinge zu merken. Hierbei hilft es sich zu Zahlen oder anderen schwer einprägsamen Dinge mit Farben oder Bildern zu denken. Manche denken sich dafür sogar ganze zusammenhängende Geschichten aus! Zum Beispiel könnte die Zahl fünf “Tom” heißen und die drei “Baum”. So könnte die Nummer 53 mit “Tom sitzt auf einem Baum” eingeprägt werden.

Manche entwickeln dabei sogar ganze “Gedankenpaläste” wie Benedict Cumberbatch, in der Rolle des Sherlock Holmes in der gleichnamigen Serie. Sollte es tatsächlich passieren, dass sich Studierende Erlerntes über die Klausurenphase im Langzeitgedächtnis speichern wollen, gibt es auch eine gute Methode: Das Gehirn speichert das Erlernte in der “REM Schlafphase” im Langzeitgedächtnis ab. Dort sortiert das Gehirn Dinge aus, die es für unwichtig hält. Deshalb liegt es an uns über den Tag unserem Gehirn Signale zu geben, dass das gerade von Bedeutung ist. Das kann durch häufige Wiederholung oder durch Gespräche mit seinen Freunden geschehen.

Wer es etwas kreativer mag: Auch Bilder zu dem Gelernten zu zeichnen sorgt dafür, dass Dinge länger und besser im Kopf behalten werden können.

Zeit + Stress = Zeitstress

Der Endgegner der Studierenden. Es ist noch ewig Zeit bis zur Hausarbeitsabgabe und zack macht es jeder dann doch in den letzten drei Tagen. Hier empfiehlt Gabriel Gorbach dringend sich einen Arbeitsplan anzulegen. Hier kann jeder für mehrere Wochen notieren, wieviel er pro Tag lernen möchte und kann das dann wie eine Check-Liste behandeln.

So staut sich weniger Arbeit auf und es entsteht weniger Stress. Hilfreich ist es auch Pausen und freie Tage in den Arbeitsplan mit aufzunehmen, sodass klar ist wann das Lernen etwas ruhiger angegangen werden kann. Dabei ist es auch wichtig, sich darüber im klaren zu sein was sich kontrollieren lässt und was nicht. Wenn es zum Beispiel einen Stromausfall gegeben hat, ist es wichtig zu begreifen, dass jetzt nicht gelernt werden kann. Es geht darum, sich nicht immer verrückt zu machen.

Bei Dingen, die unter der Kontrolle von einem selbst stehen, sollte sich besonders Mühe gegeben werden. Auch dadurch kann der Stress extrem reduziert werden. Sogar Amazon Chef Jeff Bezos meint, dass Stress in erster Linie dadurch entsteht, wenn bei Dingen nichts unternommen wird, von denen man weiß, dass man sie unter der eigenen Kontrolle hat.

Also einfach mit einer Aufgabe anfangen und nicht weiter hinausschieben und dann kommt der Arbeits-Flow von ganz allein. Diese Erkenntnis wird uns wahrscheinlich nicht zu Multimillionär:innen machen, aber könnte für eine gute Note in den nächsten Prüfungen durchaus hilfreich sein.